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Ausstellungen
Robert Keil. Malerei und Grafik
08.05.2008—28.06.2008
Robert Keil, geb. 1905 in Kettwig/Ruhr. Seit 1928 lebte Robert Keil, unterbrochen durch viele Reisen, in Wien – Josefstadt, wo er seine Wohnung und sein Atelier hatte. 1938 wird er zweimal von der Gestapo verhaftet, 1940 zum Militär eingezogen, erleidet er in Sibirien bis 1948 die russische Gefangenschaft. Davon geprägt, setzt er sich zeitlebens mit der Existenz- und Gottesfrage auseinander. Weiterhin bestimmen viele Reisen sein Leben, vor allem nach Italien, woher die mediterreanen Lichtverhältnisse in sein Werk einfließen.
Seine Malerei nimmt ihren Ausgang vom deutschen Expressionismus, Keil entwickelt aber eine eigene abstrakte Formensprache. Die Suche nach strenger, oft geometrischer Ordnung ist der Gegenpol zur Vehemenz der Farbe. Keil malt Landschaften, Stilleben, Stadtansichten, Tiere, Pflanzen. Der Mensch fehlt in seinen Bildern. Er meinte dazu, dass in Folge der Zerrissenheit der Welt die Darstellung des Menschen einfach nicht möglich erscheint. Der Mensch sei zu komplex.
Robert Keil war stets auch literarisch tätig, wie uns seine erschütternden Russlanderzählungen, Gedichte und Elegien eindrucksvoll belegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Robert Keil österreichischer Staatsbürger und er sagte von sich selbst: „Ich, als Mann des Ruhrgebietes, empfinde es als beglückend, die Symbiose mit dem Süden gefunden zu haben, ohne dass ich die Eigenart aufgeben musste, die mein Geburtsland in mir prägte.”