Das Heimatmuseum Meidling
ein Wandermuseum

Karl Hilscher veranstaltete nach der verordnungsgemäßen Gründung des Vereines 1923 die erste Ausstellung der gesammelten und gespendeten Objekte in einem Klassenraum der Schule Singrienergasse 23 – etwa 50 Jahre später sollte in dieser Schule abermals eine Institution gegründet werden – der österreichische Rundfunkt/Fernsehen hatte hier sein erstes Aufnahmestudio

Noch im selben Jahr übersiedelte das Museum in drei Räume der Volksschule Bischoffgasse 10. Im Jahr 1929 kam es zur ersten großen Ausstellung von Bildern Meidlinger Künstlern.
1936 starb Karl Hilscher und August Eigner wurde neuer Museumsleiter. Trotz der Auflösung von Vereinen nach 1938, konnte das Heimatmuseum Meidling den Museumsbetrieb unter der Patronanz des Historischen Museums der Stadt Wien aufrecht erhalten.
Um die Sammlung vor der Vernichtung in den Kriegsjahren 1943–45 zu schützen, wurde sie nach Niederösterreich verlagert.

Nach 1945 unterstützte Bezirksvorsteher August Fürst den Wiederaufbau und die Wiederaufstellung des Museums. Am 22. November 1947 konnte das Museum in der Bischoffgasse 10 seinen offiziellen Betrieb wieder aufnehmen.
Am 27. September 1950 starb August Eigner. In der Folge konnte kein ständiger Leiter gefunden werden. Die nächsten Jahre führten interimistische Leiter das Museum.
Im Jahr 1955 mußte die Sammlung in die Volksschule Nymphengasse 7 übersiedeln.
Als Bezirksvorsteher Wilhelm Hradil die Leitung des Bezirkes übernahm, kümmerte er sich in einer Weise um das Museum, die weit über seine Amtspflichten hinausging. Er fand vor allem in der Person des Lehrers und Direktors Karl König im Jahre 1960 einen neuen Leiter für das Museum. Dieser besorgte eine Neuaufstellung der Sammlung, versuchte mit Erfolg Mitarbeiter zu gewinnen, rückte mit vielen Sonderausstellungen das Museum wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und konnte so für das Museum neue Freunde und Förderer gewinnen.
Außerdem schuf er die Publikationsreihe „Meidling, Blätter des Bezirksmuseums“ und begann mit Vorträgen, die Bezirksgeschichte einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen.
1971 mußte das Museum wieder einmal übersiedeln. Die Klassenräume waren wegen Eigenbedarfs der Schule zu räumen.

Nach langen Mühen und dem persönlichen Einsatz von Frau Stadträtin Gertrude Fröhlich-Sandner gelang es, die leerstehende Schule Kobingergasse 7 zur Gänze als Museum zu adaptieren. Es sollte etwas mehr als 20 Jahre die Heimstatt des Museum sein.
1977 verstarb OSR Karl König und seine Nachfolger wurden Dr. Hermann Zucker und 1982 SR Ernst Tschiedl.

1987 übernahm die Museologin Dr. Vladimira Bousska die Leitung des Museums.
Ab 1995 meldete die benachbarte Volksschule Haebergasse 2 Eigenbedarf an und das Museum sah sich gezwungen, nach einem neuen Quartier Ausschau zu halten. Eine pharmazeutische Fima schrieb zufällig zur selben Zeit ein Nebengebäude des Schlosses Hetzendorf, das Seiler’sche Gut, auch Gallhof genannt, zum Verkauf aus. Dieser wurde als mögliches Museumsquartier in Aussicht gestellt. Kostengründe verhinderten die Ausführung.
Ein anderes Projekt sollte schließlich auch das Museum einbeziehen. In der Längenfeldgasse 13–15 wurde die seit langem geplante Volkshochschule Meidling auf dem Areal der 3. Zentralberufsschule gebaut. Bezirksvorsteher Franz Rupaner ermöglichte es, daß hier das Museum miteinzuplanen war.

Am 12. September 1997 konnte das Museum in der Längenfeldgasse 13–15 in völlig neuer Aufstellung und mit zeitgemäßer Museumstechnologie eröffnet werden.

Am 5. Mai 2000 wurde das Bezirksmuseum Meidling für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Museumswesens von der Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer mit dem Anerkennungspreis zum Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet.