Bezirksmuseum Meidling
Industrie
Die dritte Abteilung zeigt die Entwicklung vom Handwerk zur Industrie. Zu Beginn werden Produkte der Perlmuttdrechsler gezeigt. An Hand von Bildern gewinnt man einen Einblick in die Arbeitsverhältnisse. Darüber hängen Bildtafeln mit Fotografien der Bierbrauerei Gierster aus Gaudenzdorf, Muster und Entwürfe der Stoffdruckerei Meier und Schulda und Fotos des Gaswerkes Gaudenzdorf, gegründet 1855.
In der anschließenden Vitrine werden verschiedene Instrumente aus der Okarinafabrik H. Fiehn, Tivoligasse 40, Ober-Meidling, gezeigt. Besonders soll auf eine Riesenokarina hingewiesen werden. Dieses seltene Stück wurde für die Pariser Weltausstellung 1878 angefertigt.
In der Standvitrine daneben sind Materialien und Exponate der Rastrieranstalt Rollinger, Niederhofstraße 37–39, zu sehen. In der nächsten Vitrine sind Türschnallen und Türbeschläge der Metallgusswarenfabrik Anton Koller, Ignazgasse 40, ausgestellt. Die Fa. Koller wurde 1871 gegründet und bestand als Familienbetrieb bis 1976. Außer den verschiedensten Metallgußwaren wurden noch Türbeschläge für öffentliche Gebäude hergestellt, so z. B. für das Schloß Schönbrunn, das Erzbischöfliche Palais, die Staatsoper, das Burgtheater,
das Rathaus u. a
Darüber zeigt ein Ölbild aus dem Jahr 1885 eine Ansicht Meidlings als Industriebezirk.
Kabelmuster von Energie- und Nachrichtenkabel aus der Produktenpalette der Kabel- und Drahtwerke, Oswaldgasse, Altmannsdorf, sind in der anschließenden Vitrine zu sehen, wie auch Erzeugnisse der Firma Kapsch.
In der nächsten Vitrine sind Gegenstände der Firma Schrack ausgestellt. Besonders interessant ist eine Stempeluhr vom Ende des 19. Jahrhunderts und eine Schreibmaschine aus der gleichen Zeit. Die Schreibmaschine hat jedoch keine Tastatur, sondern eine Buchstabentafel. Mit einem Zeigestift wird der Buchstabe gewählt und kann dann erst gedruckt werden.