Uni im Bezirksmuseum
Freizeit in der Brigittenau im 20. Jahrhundert
Fotos: Klaus Pichler
Ein Bikini, ein portables Radio, Spielzeugautos und eine Puppenküche: Seit wann gestalteten Wiener*innen mit diesen heute alltäglichen – oder gar schon aus der Mode gekommenen- Gegenständen ihre Freizeit? Wer konnte es sich in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts leisten, im Sommer auf Urlaub zu fahren? Wie verbrachten Kinder aus Arbeiterfamilien ihre schulfreie Zeit? Und seit wann gibt es überhaupt so etwas wie „Freizeit“ und „Urlaub“? In einem neu gestalteten Ausstellungsbereich geht es darum, wie sich der Alltag im Wiener Arbeiterbezirk Brigittenau abseits von Schule, Haushalt und Arbeit im letzten Jahrhundert entwickelt hat – und um ganz persönliche Erinnerungen an Lieblingsspielzeuge und Urlaubsgeschichten.
Kuratorinnen: Lisa Pairits, Margarita Schurmann, Barbara Wohlmuth
Eröffnet wurde der neu gestaltete Bereich am 13. September 2022 mit einem Erzählcafé zum Thema „Badegeschichten“ und einem Kuratorinnengespräch.
Zum Projekt:
Im Wintersemester 2021/22 und im Sommersemester 2022 fand am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien das fortführende Proseminar „Stadtgeschichte in Objekten erzählen. Die Musealisierung des Urbanen“ in Kooperation mit der Stabstelle Bezirksmuseen im Wien Museum statt. Die beiden Curatorial Fellows Anna Jungmayr und Alina Strmljan betreuten im Rahmen von Bezirksmuseen Reloaded die Lehrveranstaltung gemeinsam mit den Historikern Florian Wenninger und Peter Autengruber. Die Ergebnisse wurden im September und Oktober 2022 präsentiert: In fünf Bezirksmuseen haben Studierende Ausstellungsbereiche zu insgesamt drei Schwerpunkt-Themen kritisch befragt, in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Kubik umgestaltet und durch einen sozial- und museumsgeschichtlichen Blick ergänzt. Mit einem kritisch-diskursiven Zugang und neuen Gestaltungsideen wurden so neue Ausstellungselemente geschaffen, welche die Bezirksmuseen nicht nur um neue Perspektiven, sondern auch um neue Formate und Zugänge des Erzählens von Geschichte bereichern.
Fördergeber:innen / Kooperationspartner:innen: Stadt Wien Kultur, Universität Wien, Wien Museum, Institut für historische Sozialforschung, Österreichischer Gewerkschaftsbund.