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Ausstellungen
100 Jahre Goldschmiedin Eilfriede Berbalk
22.09.2020—18.12.2020
Das Jahr 1900 markiert nicht nur den Beginn eines neuen Jahrhunderts, sondern auch die Morgendämmerung eines radikalen, gesellschaftlichen und kulturellen Umbruchs.
Zuvor hatten die Industrialisierung die letzten Jahrzehnte des 19.Jhdts bereits maßgeblich geprägt und innovative Kunstströmungen wie Impressionismus und Jugendstil den Horizont einer neuen und mondänen Bürgergesellschaft erweitert. In dieser Zeitenwende lebten zeitgleich konservative Adelskreise mit modernen Großbürgerlichen und dem breiten Arbeiterelend.
Schmuck war schon lange kein Privileg der herrschenden Klasse mehr und neue Ideen von modernem Design, hoher Qualität der Ausführung und dennoch leistbaren Kosten waren einer der wichtigsten Antriebe in den Wiener Werkstätten. Ein weiteres, wichtiges Element der Veränderungen betraf die Stellung der Frau im beginnenden 20.Jhdt. Emanzipation, Frauenwahlrecht und der Eintritt in vormals männliche Berufsfelder begannen sich zu etablieren.
Eilfriede Berbalk war eine dieser bemerkenswerten Frauen, die mit bürgerlicher Erziehung, einer gefestigten schulischen Ausbildung und einem klaren Willen in die männliche Domäne der Gold- und Silberschmiede eintrat und sich dort durchsetzte.
Ihre Reise durch die Zeit führte sie durch zwei Weltkriege bis in die 80er Jahre des 20.Jhdts. In diesen Zeiten blieb sie Silberschmiedin, Goldschmiedin, Lehrerin an der Schule und Ausbildnerin vieler Goldschmiedinnen.