Gästebuch
zum Einküchenhaus
Gästebuch zur Eröffnung des Einküchenhauses in der Pilgerimgasse, Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, 1923, Foto: Klaus Pichler
Die beiden ehemaliger Wiener Einküchenhäuser befanden sich im 15. sowie im 19. Wiener Gemeindebezirks. Am 14. Oktober 1911 wurde das erste der beiden Häuser in der Peter-Jordan-Straße 32-34 in Döbling eröffnet. Dieses war für alleinstehende, berufstätige Frauen gedacht. Am 27. Jänner 1923 folgte die Eröffnung des zweiten Einküchenhauses in der Pilgerimgasse 22-24 in Rudolfsheim-Fünfhaus, das für Familien gegründet wurde.
Die Wohneinheiten waren dabei klein gehalten und nur mit dem Notwenigsten eingerichtet, es gab eine zentrale Großküche, eine Wäscherei, Gemeinschaftsräume, einen Speisesaal, einen Kindergarten und moderne Einrichtungen wie Zentralheizung, Speiseaufzug und Müllschacht. Ziel Bau-und Wohngenossenschaft war es, Frauen die Hausarbeit zu erleichtern, die Arbeiten wurden von bezahlten Angestellten übernommen.
Die Idee stammte von der Wiener Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Auguste Fickert (1855-1910), Vorgängermodelle gab es bereits in Kopenhagen, Stockholm und Berlin. Austrofaschismus und Nationalsozialismus bedeuteten das Ende des Einküchenhaus-Konzepts. Der Heimhof 15 wurde renoviert und ist heute ein Gemeindebau.
Museumsleiterin Brigitte Neichl erzählt in der Im Museum Podcast Folge #103 vom 21. Februar 2022 über das Gästebuch zum Einküchenhaus – hier zum Nachhören.
Mehr Informationen zum Heimhof 15 und zum Heimhof 19 finden Sie im WienGeschichteWiki.