Der Wiener Prater
Eine Sozial- und Sittengeschichte
Der Wiener Prater ist eine Institution, sein Fundus an Geschichten legendär. Doch ändern die Kulissen über Jahrzehnte ihr Gesicht, verblasst auch die Erinnerung an das Leben hinter den Kulissen, auf den Schaubühnen, Wiesen und Etablissements. Kaum einer ist berufener, über den Prater im Spiegel der Zeiten zu erzählen, als Robert Kaldy-Karo, ehemaliger Direktor des Wiener Circus- und Clownmuseums. Der Autor Clemens Marschall hat bereits für die Wiener Zeitung eine Serie „Unbekannte Praterg’schichten“ verfasst. Vorliegende Publikation räumt mit Mängeln, Irrtümern und historischen Fehlern auf, die in Prater-Büchern bis heute kursieren.
Entstanden ist eine lebendige Kultur- und Sittengeschichte, bei der man mittels sieben detaillierter Landkarten, die die verschiedenen Bereiche des Vergnügungsgeländes beleuchten, erstmals den historischen Prater selbstständig durchwandern und herausfinden kann: Wo genau war Präuschers Panopticum? Wo und in welchem Umfang Venedig in Wien? Wo ist die Liliputanerstadt gestanden? Wo die Trennung zwischen Nobel- und Volksprater? In sieben Stationen geht man so – buchstäblich – der Seele des Wiener Praters einst und heute auf den Grund.
Robert Kaldy-Karon war von 2004 bis 2022 Direktor des Wiener Circus- und Clownmuseums und ist seit Jahrzehnten als Sammler und Archivar tätig. Der frühere Hauptbrandmeister bei der Wiener Berufsfeuerwehr ist seit vielen Jahren auch als Zauberer tätig und hat bereits einige Schriften und Bücher zur Geschichte der Zauber- und Unterhaltungskunst verfasst.
Clemens Marschall ist freier Journalist und Autor (u.a. für Ö1, Wiener Zeitung). 2007 hat er das Magazin Rokko’s Adventures gegründet. Zuletzt publizierte er: Avant-garde from Below. Transgressive Performance from Iggy Pop to Joe Coleman and GG Allin bzw. mit dem Fotografen Klaus Pichler den Band Golden Days Before They End über die aussterbenden Wiener Beisln.
Hg.: Klever, Wien 2017
260 Seiten